Stefan, wann war es? Juni/Juli 2021? Ich war auf Ibiza und du schicktest mir den ersten Entwurf deiner Komposition zu „Kinderliebe“.
Aus verschiedenen Gründen konnte ich den Gesangspart nicht umsetzen. Irgendetwas blockierte mich.
Jetzt, fast drei Jahre später, habe ich wieder keine Stimme und meine Ohren sind so zu, dass ich kaum etwas höre. Dieses Mal ist es keine Blockade, sondern nur eine saftige Erkältung, die ich mir in Schottland eingefangen habe.
„Kinderliebe“ ist das Projekt, das mir den Mut gegeben hat, mich wieder ans Klavier zu setzen, mich auf meine Intuition zu verlassen, mir zuzutrauen, dass ich neu lernen kann, nicht zu blöd, zu dumm, zu unkonzentriert für Handwerk und Musiktheorie bin.
Es fühlt sich fast so an, als würde sich etwas erfüllen, als würde „Peter“ wieder vor der Tür stehen, im übertragenen Sinne, um daran zu erinnern, wozu alle Versuche und Irrungen und Wirrungen gut waren.
Und wohin die Reise von nun an gehen muss!
Unsere Reise nach Schottland hat etwas mit mir gemacht.
Ich kann es noch nicht in Worte fassen.
Nachhause kommen, Türen und Fenster öffnen und den Blick weit über den Horizont schweifen und tief in die DNA eintauchen lassen?
Vielleicht so ungefähr.
Erkennen, sich selbst, ein Stückchen jedenfalls und es annehmen, sich auf die Schliche kommen, so wie es sich zeigt, nichts verbiegen, nicht akademisieren, nichts forcieren aber auch nichts aufhalten.
Kinderliebe war und ist jedenfalls viel mehr als „nur“ Musik zu einem Text.
Und deshalb heute und hier noch einmal.
Es gilt eigentlich nur eine Frage zu beantworten, wenn es um Tun und Fühlen geht und wenn wir entscheiden müssen, womit und mit wem und wie wir unser (restliches) Leben füllen und teilen wollen:
Joy or no Joy?
Mit allem, was dazu gehört. Und manchmal findet man im Sandkasten des Lebens den Schlüssel, den man verloren geglaubt hatte.